Freidorf im Wandel der Zeit-Ausgabe 2016 - freidorf-banat

Heimatortsgemeinschaft
Freidorf
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Freidorf im Wandel der Zeit-Ausgabe 2016

Freidorf im Wandel der Zeit
             von Jakob Vorberger

Ein "Mosaik" zur Geschichte der Ortschaft Freidorf.
Es ist eine Sammlung von Überlieferungen zur Grün-dung, Entstehung und Entwicklung der Ortschaft bis in die neuere Zeit. Bezogen auf den Standort des Dorfes, enthält es jedoch auch  Überlieferungen aus der "grauen" Vorzeit, von "steinernen Beweisen" einer menschlichen Zivilisation, von Dakerspuren, Römerschanzen und anderen Ereignissen aus der Vergangenheit.
Es handelt sich um Niederschriften, die Jakob Vorberger größtenteils im Jahre 1973, anlässlich des 250-jährigen Bestehens des Ortes, herausgebracht hat, die mit neue-ren, nachträglich veröffentlichten Niederschriften ergänzt wurden.

Texte:          Teil 1 bis 6 und Abschluss von Jakob Vorberger
                   Anhang von Anna Jost-Pavel

Gestaltung:  Michael Zikeli für die HOG Freidorf

                Ausgabe 2016

Vorwort
Wie ich noch a klone Pu war, hot pei uns uf ter Gass (in Freidorf ti Gradi Gass) vor ter truckeni Einfahrt, a richticher Freidorfer Schwob mit meim Vater a Siebenbürger SacKs, sehr oft un lang verzehlt. Ich war immer stark neigirich, hob efter ti Ohre kspitzt, ich glab awer, dass ich tamols sicher nit vill defun verstann hob. Es wert wohl vor mich immer a Rätsl plaiwe was ti zwo mitananer geret hun. Notem ich jetz truf kumm pin wer ter Freidorfer Schwob war, mecht ich nimmer weiter vun ungewisse Erinnerunge rede, es is wichticher tas ich eng liver tem      iwerlos, was in tem Pichl to steht, tes alles richtich echt un  ganz wohr is.       

Es war Jakob Vorberger, der soweit mir von Freidorfern, die älter sind als ich, berichtet wurde, be-reits Ende der 40-ziger und in den 50-ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts jede Gelegenheit nutzte, um mit älteren Freidorfern, soweit möglich mit Zeitzeugen, Überlieferungen, Ereignisse und Geschichten, die mit der Vergangenheit und Entwicklung des Dorfes Freidorf verbunden sind, in Erfahrung zu bringen und aufzuzeichnen. Aufgrund dieser Gespräche und seiner umfangreichen Nachforschungen in Archiven, ist eine Sammlung an Niederschriften entstanden. Durch seine Übersiedlung nach Deutschland wurde ihm diesbezüg-lich auch die für ihn bedeutsame Möglichkeit gegeben, vom Wiener Kriegsarchiv eine Landkarte zu erhalten, mit der eindeutig der Nachweis erbracht ist, dass es die Ansiedlung Freidorf schon im Jahre 1720 gegeben hat.

Soweit es mir gelungen ist diese Niederschriften aufzu-treiben, war ich bei deren Lesung von den interessanten Fakten und von der Authentizität der Zeilen dermaßen gefesselt, dass ich beschlossen habe, diese in diesem Buch unverändert zu wiedergeben. Angeblich soll es auch ein Wunsch und die Absicht von Jakob Vorberger gewesen sein, diese Niederschriften mal in einem Buch zusammen zu fassen, wozu ihm anscheinend durch sein Ableben die Möglichkeit genommen wurde. Mit einem weinenden Auge muss ich jedoch sagen, es ist mir trotz Bemühen nicht gelungen ausfindig zu machen, inwieweit die im Buch wiedergegebene Sammlung vollständig ist. Nach dem Motto "Noch immer besser wie nichts" wünsche ich deshalb trotzdem viel Spaß und Freude bei der Lektüre.

Abschließend bedanke ich mich bei den Freidorfern, die mich für das Zustandekommen dieses Buches sehr ermutigt haben sowie auch bei allen, auch Nicht-Freidorfern, die mich dabei unterstützt haben und mir behilflich waren.

Mein besonderer Dank und meine große Anerkennung gelten Jakob Vorberger, auch wenn ich sie nicht mehr an ihn persönlich richten kann, denn besonders seiner sehr engen Verbundenheit mit dem schönen Freidorf sind diese Niederschriften zu verdanken.

Ich hoff tas der Jakob sich freie tut, wenn er aus em Himmel sicht, tas ter kloni Pu aus Freidorf,  ter Mini kaas hot un so neigirich war, tes Pichl to mit so kanz  kanz große Freit gemach hot.
                                                                Michael Zikeli
                             
Kurze Biographie von Jakob Vorberger

1926    wurde am 20. Oktober in Freidorf als erster Sohn
            von Barbara und Jakob Vorberger geboren
1934    Besuch der Volksschule in Freidorf
1940    Besuch der "Handels und Gewerbeschule" im
           "Prinz Eugen-Gymnasium" in Temeswar
1943    Besuch des Gymnasiums in der deutschen
 Lehranstalt "Banatia" in Temeswar  
1945    Verschleppung als 19-Jähriger zur Zwangsarbeit
            ins Lager Saporojie/Sowjetunion
1946    Heimkehr als Folge von Krankheit und
            Unterernährung
1947    nach der Genesung, tätig als Redakteur bei der
 sozialdemokratischen Tageszeitung „Freiheit“
1948    Redakteur bei der „Temeswarer Zeitung“
1949    wurde die „Temeswarer Zeitung“ eingestellt,
            woraufhin er in der väterlichen Werkstatt den
            Schreinerberuf erlernte
1951    Verstaatlichung der väterlichen Werkstatt
1952    wurde zum Militär eingezogen                                                      Jakob Vorberger
1953    nach der Entlassung aus dem Militär arbeitet er
            in staatlichen Betrieben als Schreiner
1969    beginnt als freier Mitarbeiter bei der Zeitung
            „Die Wahrheit“. In dieser Zeit wurde er bei der
            Tageszeitung „Neue Banater Zeitung“ Mitbe-
            gründer der Beilage "Pipatsch" in schwäbischer
            Mundart  
1979    Aussiedlung nach Deutschland, wo er zunächst
            in München ansässig wurde und in einem Kü-
 chenbauunternehmen tätig war
1986    geht er mit 60 Jahren in Ruhestand
1987    Übersiedlung nach Freilassing, wo er Vorsitzen-
            der des Kreisverbandes der Banater Schwaben
  im Berchtesgadener Land wurde
2001    am 29. September ist er verstorben und wurde
 auf dem Freilassinger Friedhof beigesetzt.


Inhaltsverzeichnis

Teil 1   Einleitung                                                   Seite                             
Kurzgefasste Vorgeschichte  . . . . . . . . . . . . . . . . . .  8
Der Gründer von Freidorf   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  9
Gründungsjahr 1720 ist nachgewiesen  . . . . . . . . . .10
Freidorf - Name endlich geklärt  . . . . . . . . . . . . . . . .12
Wallis lässt ausmessen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14

Teil 2   Niederschriften aus 1973
Hammer aus der Steinzeit  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16
Daker-Waffe beim Szabó . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Frei zwischen Sümpfen    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Zentrumstein und „Schwarzer Mann“ . . . . . . . . . . . . 23
Die Freigewordenen sagten Freydorf . . . . . . . . . . . . 25
Malaria, Schlangen und Feuer   . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Totschlag aus Not   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  29
Bräutigam aus Venedig  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Ausgewandert in den Tod   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Verurteilt - An den Dorfrand  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Wie das Dorf entstand    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
„'M Kersch Jakob sei Esl“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Siedler aus Afrika    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Bem und Petöfi in Freidorf  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
„Wu is de Schlappe“    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  49
„Ka Zeit for Dummheite“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51
Flugfeuer und Tränen   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Nachts kam die „Trutt“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Rundgang durch Haus und Hof    . . . . . . . . . . . . . . . 59
„Stenglpopp und Schnauzebohne“   . . . . . . . . . . . . . 62
Mit 12 Jahren Briefträger  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
„Zizkidl un Rakibrot“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Hilfeschreie aus der Luft   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
Die „Wolken“ von Steierdorf  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
Temeschwasser 1970   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Teil 3   Niederschriften aus 1990                                   
Von Utvineţ (?) bis Wallis  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
Bethaus ab 1723 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
Erste Kirche 1735  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Teil 4   Niederschriften aus 1992
Unerfreuliches über Wallis  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82  
Wo die Erstansiedler ruhen   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
Die ersten Kirchweihfeste  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Kaulen und Moräste  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
Haiduken im Banat? Der „Schwarze Mann“. . . . . . . . 86
Kulturelles und Kurioses  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

Teil 5   Die Salpeterer
Neue Spuren der Salpeterer im Banat  . . . . . . . . . . . 100

Teil 6   Verschiedenes
Unsere Erstansiedler-Ehepaare . . . . . . . . . . . . . . . . . .114
Im Banat herrschten Armut und Not . . . . . . . . . . . . . .  115
Die Statue des heiligen Nepomuk in Freidorf . . . . . . .  117

Abschluss    A schwowische Gschicht  
„Kerweifreid“ in Freidorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     119

Anhang       
Das Dorf der Freigewordenen  von Anna Jost-Pavel
Petöfi Sàndor in Freidorf zum Major befördert   . . . .     122
Die Freidorfer Mundart und ihre Besonderheiten . . .     125
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